31 Dezember/1. Jänner
Um Punkt Mitternacht wünschen sich die Leute ein gutes neues Jahr und beschenken sich mit Glücksbringern, wie Schweinen, Rauchfangkehrern, Hufeisen, Marienkäfer, Fliegenpilzen oder Vierklee.
In Wien hört die ganze Stadt auf das Läuten der Pummerin (Glocke im Stefansdom), dieses Läuten wird österreichweit im Radio übertragen.
Nicht zu vergessen ist das Neujahrskonzert, das mittlerweile von Wien aus in über 70 Länder übertragen wird.
Jänner / Februar
Zwischen den heiligen drei Königen (6. Jänner und Aschermittwoch) übernehmen die Narren das Land. Diese Zeit ist geprägt von Bällen und kurz vor Aschermittwoch von Faschingsumzügen, bei denen Kinder und Erwachsene verkleidet mitmarschieren. Einerseits treibt man den Winter aus, andererseits will man sich vor der beginnenden Fastenzeit noch einmal richtig austoben.
Die Umzüge sind je Region unterschiedlich gestaltet. Das bekannteste Faschingsfest findet in Villach (Kärnten) statt, die sogenannten Faschingssitzungen (Villacher Fasching) werden jedes Jahr im Fernsehen übertragen.
April
In Österreich werden die Geschenke für die Kinder und die bunten Eier (bemalte Eier, Schokoladeneier) vom Osterhasen gebracht. Er ist es auch, der den Hühnern die Eier abnimmt und sie selbst bemalt.
Wie es dazu kam, dass ausgerechnet ein Hase Eier bringt, ist nicht mehr überliefert, der Brauch ist jedoch bereits im 17. Jhd belegt. Auf jeden Fall werden zu Ostern neben Eiern auch Osterhasen aus Schokolade verschenkt.
1. Mai
Der Maibaum ist ein Zeichen des Sieges des Frühlings über den Winter und wird in vielen Orten aufgestellt. Üblicherweise wird er bereits am 30. April geschmückt und aufgestellt. Allerdings muss er vor Burschen aus umliegenden Ortschaften geschützt werden, diese versuchen die Maibäume der Nachbarorte zu stehlen. Gelingt dies, wird dies für die schlafenden Beschützer teuer. Sie müssen im Wirtshaus die Getränke der "siegreichen" Burschen zahlen. Am 1. Mai findet dann das traditionelle Maibaumtanzen statt.
Juni
Ende Juni, in der kürzesten Nacht des Jahres werden in vielen Orten Sonnwendfeuer angezündet. Dieser Brauch stammt von den Kelten. Sonnwendfeuer werden sowohl im Tal als auch in den Bergen angezündet. Diese Feuer sollen von allem Bösen reinigen. Oft werden auch Strohpuppen, als Sinnbild für das Böse verbrannt.
September
Im September werden Kühe und Kälber, die den Sommer auf der Alm (und nicht am Bauernhof) verbracht haben, nach Hause getrieben. Die Tiere werden mit Blumen, Ästen und bunten Bändern geschmückt. Beim Almabtrieb danken die Bauern dafür, dass ihre Tiere wieder gesund und sicher zurück von der Alm in die Ställe kommen. Je nach Witterung und Region finden die Abtriebe zu unterschiedlichen Zeiten statt, meistens jedoch im September.
In Österreich bringt nicht der Weihnachtsmann, sondern das „Christkindl“ die Weihnachtsgeschenke am Abend des 24. Dezembers. In der Adventzeit, die bereits Mitte November beginnt, öffnen viele Christkindlmärkte (=Adventmärkte) ihre Türen, bzw. ihre Hütten. Christkindlmärkte gibt es im ganzen Land, die bekanntesten sind die Märkte in Wien, z.B. am Wiener Rathausplatz, vor dem Schloss Schönbrunn oder die Weihnachtsdörfer zwischen dem Naturhistorischen und dem Kunsthistorischen Museum (Maria Theresien Platz), vor dem Schloss Belvedere oder auf dem Universitätsgelände des „Alten AKH“ (http://www.weihnachtsdorf.at/)
Dezember
Der Krampus ist eine dem Teufel nachempfundene Figur, die eine Maske mit Hörnern trägt und in Fell gekleidet ist und Glocken um den Gürtel trägt. In ganz Österreich gibt es um den 6. Dezember Krampusläufe, in denen Gruppen von Krampussen Umzüge abhalten. Krampusse bestrafen böse Kinder (oft tatsächlich mit Ruten), oft sind sie begleitet vom Nikolaus, der die braven Kinder belohnt. Die Legende vom Nikolaus (Nikolo) geht auf den heiligen Nikolaus von Myra (3. Jahrhundert) zurück. Der Brauch stammt aus dem Habsburgerreich und wird in diesen Regionen noch gefeiert. >>> Krampusse und Nikolaus in Gastein